Dritte Bewerberin: Schuhe: Tack, klack, tack, klack. Blonder Pferdeschwanz: Wipp, wipp, wipp. Täschchenschwenkend fragt sie gleich nach der Toilette, wo sie sich erstmal minutenlang frisch macht, obwohl sie garantiert vor der Tür gerade ihr Näschen gepudert hat. Ich, zweite Bewerberin des Tages dagegen, mit meiner Topffrisur und glänzender Nase (in der Eile unauffindbares Puder) warte auf meinen Gesprächstermin und sehe derweil Kandidatin 1 den Raum verlassen. In ihren braunen Hosenanzug reingeschossen und mit Mäuschenbrille und –gesicht wirkt sie wie das Gegenteil von Miss Office 2009, der der Anblick von Mädchen 1 aber verwehrt bleibt, da sie noch immer kämmt und pudert und Kussmünder vorm Spiegel zieht.
Die Anzeige war mir schon unsympathisch und auch das Tätigkeitsfeld stellt sich im Gespräch als bloße DVD-Tätigkeit heraus (Dödel vom Dienst). Vom eigenen Gehirnschmalz machen hier die 'Kreativen' der Agentur Gebrauch, die den armen AssistentINNEN-Dingern die Arbeit aufs Auge drücken. Und das, so die Gesprächspartnerin "von acht bis 19 Uhr, das sollten Sie wissen".
Mein geistiges Auge sieht: Tipp, tipp, tipp - und zwar mit dem Zeigefinger an die Stirn.
Einziger Pluspunkt: Die Einladung zum Gespräch kam flott: Keine 24 Stunden nach Verschicken der Bewerbung.
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