Mittwoch, 23. Januar 2008

Liebes Tagebuch






Liebes Tagebuch,

heute bin ich erst um halb acht nach Hause gekommen. Um kurz vor eins bin ich losgefahren zu einer Leiche im Wald, dann bin ich zwei Stunden gefahren, weil ich die Karte nicht richtig lesen konnte und der Kameramann sein Navi (siehe Foto 2) nicht lesen konnte. Weil wir lange nicht wußten, wo genau wir uns befinden, konnten wir den Verkehrsfunk erstens nicht beachten und zweitens nicht richtig interpretieren. Deswegen standen wir dann auch im Stau auf der A5 (siehe Foto 2). Als wir dann da waren, mußten wir einige Stunden warten. Dann kam die Polizistin (siehe Foto 3), die uns alles erklärt hat, dabei aber das meiste weggelassen hat. Während ich mit den anderen gewartet habe (siehe Foto 4), habe ich den Bruder von Horst Schlämmer (ganz oben) kennengelernt (siehe Foto 3), der auch ganz lange mit uns auf die Polizistin gewartet hat.

Als wir anderen alle schon lange gewartet hatten, kamen die vom echten Fernsehen (ganz unten) und mit mindestens 1 Kameramann, 1 Kameraassistent, 1 Beleuchter, 1 Redaktionsleiter, 1 Reporter und 1 Fahrer. Der Reporter vom echten Fernsehen hatte ein viel schöneres Klemmbrett als ich, nämlich mit Taschenrechner dran. Weißt du was, liebes Tagebuch? So eins wünsch' ich mir auch!

Heute gelernt: Antexter müssen neutral enden; wenn schon ne Autobahn inner Nähe ist, dann auch ne Autobahn aufnehmen auf Film; warten is' der halbe Job; Taschenwärmer mitnehmen, am besten zwei Paar.

Wird gesendet bei: RTL Morgenmagazine

Dienstag, 22. Januar 2008

Hier wird scharf geschossen


Heute "Fensterschuss" in Ostwestfalen: 7mm-Projektil aus Jagdgewehr schlägt wie aus heiterem Himmel bei Ehepaar im Fenster ein (glücklicherweise im Rahmen). Wahrscheinlich einfach ein Querschläger, aber, dramatisch gesagt: Nachbarschaft in Angst! Der Chef hat ein Luftgewehr im Büro stehen (!), das haben wir für die Nachstellszene mitgenommen. Beim Besuch der polizeilichen Waffenkammer hatte ich den Fotoapparat im Auto vergessen, är-ger-lich! Knarren, Gewehre, Armeegewehre, Säbel und so weiter in rauen Mengen!

Heute gelernt: Schon die zweite Methode zur O-Ton Gewinnung. Methode 1: Trotzdem draufhalten und "blabla, oder?" - Frage stellen. Methode 2: Plaudern, "ham Se schon gehört" und wenn die Leute mitplaudern einfach sagen "ach, kommen Se doch mal mit" und Kamera an. Zum Plaudern bringen mittels "was sagen Sie dazu, oder ist Ihnen das egal?". Hat beim Kollegen super funktioniert.

Heute noch gelernt: Szenisch denken, zeigen, z.B. des Lochs im Fensterrahmen ist nicht so gut, wie 'das Loch im Fensterrahmen betrachten'.

Zum wiederholten Male gelernt: Muß wirklich noch viel lernen.

PS: Für die verdreckten Stiefel gab's Mecker.

Montag, 21. Januar 2008

Das Gegenteil von Countdown




Drei Wochen ohne großen Anschiß! Schaffe ich noch eine? Oder soll ich auf Tage umsteigen? ... Moment ... Macht exakt ... 19 Arbeits - Tage ... Wer bietet mehr?

Bilder: http://www.net-lions.de/html/images/drei.gif, http://media.canada.com/9a5080ed-4136-4dca-a2be-623a3827fb9d/nineteen.jpg

Curioser and curioser! Noch mehr Knochen gefunden!





Gruselige Knochen, Teil II. Inzwischen hat sich die Zahl der gefundenen Skelette auf 14 erhöht. Die ganze Baustelle scheint ein Grab zu sein, die Polizei vermutet, es könnten bei einem Bombenangriff Verschüttete sein. Sämtliche PolizeianwärterInnen Kassels schienen zum ausgraben abgeordnet zu sein, mindestens 30 Halbwüchsige waren mit Hacken, Spaten, Spachteln und Händen zugange. Manche trugen diese näckischen Schrägen Kappen und andere Wollmützen, auf denen vorne tatsächlich 'Polizei' draufsteht.
Der beste Anblick des Tages war aber die Volontärin des Landessenders: Enge Cowboystiefel mit Pfennigabsatz, schwarze Strumpfhose und Minirock. Rote Stiefel waren ja auch schon scheiße, aber ihr Outfit war die echte Krönung. Vor allem deshalb, weil man sie auch gut betrachten konnte, da sie nur an einer Stelle stehenblieb und höchstens mal dekorativ von einem Bein auf das andere wechselte. HOT! Ich selbst habe im Anschluß die ganze Redaktion verdreckt mit meinen Stiefeln - damit jeder was davon hat.

Auf die Bilder klicken, um sie noch größer zu betrachten!

Sonntag, 20. Januar 2008

Sunday Evening Sickness

Wie jeden Sonntag abend, setzen leichte Übelkeit und Händezittern ein, wenn ich an den morgigen Tag denke. Es ist das Gefühl, nicht zu wissen, was einen alles in den kommenden Tagen erwartet, das Gefühl, nur unzureichend auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, das mich so nervös macht. Ich mache mir ein wenig Sorgen wegen der, schon wieder ein Anfängerfähler, unglücklichen Terminierung einiger Drehs für nächste Woche und der Leistungserwartungen, die an mich gestellt werden. Ich hoffe, dass ein paar anberaumte Sachen diese Woche klappen, darunter "Campingplatz" und "Projektil" (mehr wird momentan nicht verraten, nicht dass uns einer unsere Themen klaut), das wäre für den Anfang eine ganz gute Quote.

Freitag, 18. Januar 2008

Heute gelernt: Der / Die / Das Sams

Gerade war das Büro noch voller Menschen, da merkt man, 'nanu, es ist ja so still', blickt sich um und ist allein. Alle anderen stehen in der Küche und diskutieren erregt, die Diskussion aber endet abrupt mit meinem Eintreten und alle verlassen fluchtartig den Raum.

Eine erbarmt sich, bleibt zurück und klärte mich dann darüber auf, dass samstags angesetzte Drehs, die genauso gut an jedem anderen Wochentagen hätten stattfinden können, den Unmut der Kollegen erregt hatten, darunter zwei meiner Drehs. Jeder sieht natürlich ein, dass besondere Ereignisse, die ungeplant an Wochenenden eintreten, auch von uns abgefilmt werden. Dass aber Dreharbeiten krampfhaft auf Samstage gelegt werden, erregt, verständlicherweise in meinen Augen, Unmut.

Da quasi bei mir das Kind schon in den Brunnen gefallen war, denn ich hatte zwei Drehs an Samstagen angesetzt, fühlte ich mich etwas schuldig und hoffe nun, den für einen Samstag angesetzten Dreh nochmal verlegen zu können.

Also heute auch gelernt: Das eigene geistige Wohl, und dazu gehören die Wochenenden, immer im Auge behalten.

Donnerstag, 17. Januar 2008

Zusage und Workload

Man will mich als Volontärin! Hooray Ausbeutung, hooray Donnerwetter, hooray Mecker! Mein erster Beitrag, die gruseligen Knochen, wurde immerhin schon zwei Minuten bei "Drehscheibe Deutschland" gesendet, heute 12.15 Uhr, da ist wahrscheinlich mein halber Monatslohn schon wieder drin. Schaut mal hier in der ZDF Mediathek: Mediathek wählen und als Suchbegriff "Knochenfund" eingeben, eine Weile warten, dauert n Moment. Diejenige, die nie im Bild ist, das bin ich. Diejenige, die die Gesprächspartner angucken: auch ich. Die Kollegen fanden's lustig, dass es, dadurch dass Polizist Jungnitsch auf einem kleinen Erdhügel steht und ich nicht, wirkt, als sei ich ein Zwerg.
Und den aufgeregten Bauleiter, der höchstens so alt war wie ich, habe ich gleich angerufen und ihm gesagt, wo und wann er läuft.

Zur Belohnung wurde ich deswegen heute mit Arbeit nur so zugeschüttet, dabei hatte man mir doch gestern erzählt, man wolle den Druck von mir nehmen und mir schon nach knapp vier Wochen eine Zusage geben. Momentane Recherchethemen (u.a.), natürlich nur allgemein, da Dienstgeheimnis: Bergbauschäden, Campingplätze, Ampelklau, Kindermord, Mietärger, Discohund, Analphabeten, Rettsyndrom, Cochlea Implantate, Berufsunfähigkeit.

Heute gelernt
- Bei aktuellen Themen: Wenn man vom Dreh zurückfährt gleich den Kameramann fragen, was genau er aufgenommen hat, weil man gleich die Meldung schreiben muß.
- Beim Telefonieren: Abwürgen üben. Heute habe ich mit Leuten aus Bürgerinitiativen telefonieren müssen und die hatten ja alle sooo viel zu sagen. Kollege Chef kam schon an meinen Schreibtisch und winkte mit einem Zaunpfahl.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Gruselig! Bauarbeiter finden Menschenknochen!





... und in China fällt ein Sack Reis um.
Nee, mal ernst: Die waren nicht neu, die Knochen. Definitiv schon Jahrzehnte alt. Hier ist die Meldung der Polizei. Interessant ist das Ganze eigentlich nur, weil ich da heute das erste Mal ganz alleene hingeschickt wurde. War aber nicht schwer, der Herr von der Polizei hatte an diesem Tag sowieso schon einmal das Vergnügen vor der Kamera gehabt und Bauleiter und Kampfmittelräumdienstmann, der den Fund gemacht hat, waren auch sehr kooperativ.

Auf Fottto 3 guck ich ja stolz wie Oscar, obwohl es aussieht als würde ich in nem zerbombten Krisengebiet stehen oder sei die Bauleiterin mit meinem schicken Klemmmäppchen. Zu meiner Entschuldigung mag hinzugefügt sein, dass ja diese ganze Stadt wenn schon nicht zerbombt, dann immerhin wie ein Krisengebiet aussieht.

Auf dem letzten Bild das ist übrigens ne Hand. Oder was davon übrig ist.

Nachdem ich die Bilder gesehen hatte, bin ich übrigens nach Dienstschluß zum Friseur.

Dienstag, 15. Januar 2008

So sieht's aus bei uns


Hier sieht man, wie ich ein weißes T-Shirt unter einem weißen Hemd trage, ts ts ts, da sieht man doch immer die Ränder...Und wie wir im Schnitt (-raum) 1 professionell eine Interviewszene nachstellen. Also, ich muß wohl noch mächtig an mir arbeiten. Und mal gerade stehen.

Heute gelernt: Der Chef will, dass man ihm morgens 'Guten Morgen' und abends 'Auf Wiedersehen' sagt. Na, wenn's ihn glücklich macht, sag ich auch brav Pfiad Di.nt

Und der Totalschadenhund (Siehe Tierdreh, die Zweite) lief heute fünf mal!

Freitag, 11. Januar 2008

Heute gelernt: Spratzer

Weiße oder schwarze in Zeilenrichtung verlaufende Bildstörungen, entstehend z.B. bei MAZ-Maschinen durch Drop Outs oder bei ungenügender Signalstärke einer analogen Satellitenübertragung.

Und ich dachte schon, ich hätte wieder Wasser im Ohr, weil ich, "Spratzer" hörend und nur "Kratzer" kennend, beides nicht in Übereinstimmung bringen konnte. Ich war ja eh auch ewig nicht schwimmen.

Heute gelernt: Overshoulder

Ein overshoulder-shot (auch over the shoulder, OS, OTS, oder third-person shot) ist eine Kameraperspektive, die "einen Blick über die Schulter des Protagonisten oder Darstellers wirft". Die Rückseite der Schulter und der Kopf des so Porträtierten werden benutzt, um das Bild dessen ein zurahmen, was die Kamera eigentlich einfängt. So geschehen beim zweiten Tierdreh, in dem der arme Oscar das Schreiben der Versicherung vor die Nase gehalten kriegt, um es zu 'lesen'.

Donnerstag, 10. Januar 2008

Heute gelernt: Stärkstes Bild nach vorn

Beim Schneiden: Stärkstes Bild nach vorn, der Rest ist egal. Wir sind ja hier nur ein Dienstleister, Zulieferer. Die Königsdisziplin Schneiden und Vertonen lernt und braucht man hier nicht. Für den Rohschnitt gibt's die Cutter und das Feintuning machen diejenigen, die's kaufen.

Heute gelernt: Buschfunk

Quasi Polizeifunk. Genauer sag ich das nicht, aber wer neugierig ist, kann sich ja mal durchklicken. Ist alles dabei, vom demolierten Verkehrsschild bis zu Mord und Totschlag.

Heute gelernt: Konfro

Die Konfrontation (kurz: Konfro) bezeichnet die Gegenüberstellung zweier im Streit befindlicher Parteien, am besten vor der Kamera, wie z.B.: renitenter Versicherungsnehmer klingelt bei zahlungsunwilliger Versicherung oder Käufer will Artikel zurückgeben worüber Filialleiter sich aufregt. Sowas. Zur Not auch nachgesprochen oder gepixelt.

Meine erste "Konfro" lief ganz entspannt ab. Das Aufrendste war der Versuch, im Dunkeln die Klingelschilder in einer gutbürgerlicher Wohngegend zu lesen, weil das Aufsehen in der gesamten Nachbarschaft erregte und plötzlich Männer in Unterhemden in Haustüren standen (vielleicht doch nicht so gutbürgerlich...). Der zu konfrontierende allerdings ließ uns (nachdem er sich eine Hose (!) angezogen hatte) in seine Wohnung und erläuterte seine Sicht der Dinge. Im Schnitt stellte sich später allerdings heraus, dass er entweder kaum einen geraden Satz zustande gebracht hatte, sich am S*** kratzte oder die Nase hochzog, so daß fast sämtliches "Konfro"-Material nicht zu gebrauchen war.

Tierdreh, die Zweite




Tierdreh, die zweite. Siehe auch "Konfro".
Der arme Oscar (1), ca. 10 kg, französische Bulldogge, war beim Spaziergang vom ungleich gößeren Rocco (4), Bordeauxdogge, ca. 70 kg, gebissen worden woraufhin eine OP und ein Tierklinikaufenthalt fällig wurden. Die Tierhaftpflichtversicherung des Verursachers jedoch weigerte sich, die Gesamtkosten von mehr als 1.300€ zu bezahlen. Einleuchtende Begründung: Die Kosten überstiegen den Gesamtwert Oscars (Anschaffungskosten 600€), der somit als "Totalschaden" - so die Versicherung in einem Schreiben wörtlich - abzurechnen sei. Mithin betrage die Höhe der zu erstattenden Kosten nicht mehr als 600€.
Oscar ist das ganze vollkommen egal, doch er ist Erna (im Bild) treu ergeben, und so ziehen die beiden erst zum Anwalt und dann zum Gericht, um ihren Fall durchzufechten. Mit guten Aussichten übrigens, denn laut einer GG-Änderung aus dem Jahr 2007 sind Tiere keine Sachen mehr und können folglich auch nicht auf Totalschadenbasis abgerechnet werden. Als wir mitm Oscar, Erna, Kamera und Puschelmikro vor der örtlichen Filiale der zahlungsunwilligen Versicherung auftauchten, ging da das große Bohei los... Erst durch den Gardinenspalt spähen, dann schnell zuziehen. Man soll eben weder Bulldoggen noch Frauen, die Erna heißen unterschätzen.

Dienstag, 8. Januar 2008

Heute gelernt: "Hundertschaft"

Nix da Hundert, ihr elenden Zivilisten! Mir als Uniformliebhaber wären natürlich dreihundert schnucklig uniformierte Polizistinnen und Polizisten in kleidsamem Blau lieber gewesen als bloß drei mal 34 schnucklig uniformierte. Aber eine Hundertschaft sind eben keine Hundert sondern können 100 Personen in Schach halten. Wurde mir gesagt. Ich glaubs auch. Dreihundert waren das nicht. Und wat dat Rumgepuhle im Geäst erst den Steuerzahler kostet! (Siehe "Heute gelernt: Wie aus einer Meldung 'keine Meldung' wird). Aber schnucklig waren se.

Heute gelernt: Wie aus einer Meldung 'keine Meldung' wird

Erster Toter, erstes Blut. Aus der Nähe habe ich ihn aber nicht gesehen, war alles mit Polizeiabsperrflatterband abgesperrt. Nur sein Blut auf einem Ast. Und drei Hundertschaften, die den Tatort in Formation absuchten.

War dann aber doch kein Mord, Suizid per Messerstich in den eigenen Hals. Und da kräht kein Hahn nach. Isso.

Siehe auch "Heute gelernt: Hundertschaft"

Montag, 7. Januar 2008

Heute gelernt: Auf Feuerwehrleute hören

Heute mein erster Brand. Glücklicherweise sind immerhin keine Menschen zu schaden gekommen. Einem Bauern ist aber die Scheune samt einem Viertel seiner Kühe und einem Viertel seines Wohnhauses abgebrannt. Kein Wunder, dass der Mann uns nicht auf seinem Grundstück haben will. So lerne ich auch: Grundstücksgrenzen und "keine Fotos"-Wünsche sind zu respektieren.
Die Feuerwehr löscht die ganze Nacht und aufgrund der Kälte gefriert das Löschwasser, so dass das halbe Dorf eine Rutschpartie ist.
Der Brandmeister läßt uns hinter die Absperrung und gibt uns bereitwillig Auskunft bis er den jüngsten, jungen, ehrgeizigen Kameramann in einer noch dampfenden Ecke der Scheune stehend erwischt, über ihm gesprungene Dachziegeln und das gesamte Gebäude eine einsturzgefährdete Ruine. Der verantwortliche Redakteur hatte den Kameramann Sekunden vorher zum zehnten mal aufgefordert, sich schleunigst aus der Gefahrenzone zu entfernen. Scheinbar nicht laut genug. Der Wutausbruch des Brandmeisters allerdings war nicht zu überhören.

Heute gelernt: Dicke Socken mitbringen

Unter einer Erfrierung - lat. Congelatio - versteht man eine Schädigung des Gewebes durch Kälteeinwirkung. Sie tritt besonders häufig an kälteexponierten Körperstellen (Ohrmuschel, Nase), ungenügend kältegeschützten Gliedmaßen (Finger, Zehen) und unter Umständen zugleich mit einer allgemeinen Unterkühlung auf.

Bei knapp über Null Grad Außentemperatur, einem Aufenthalt im derart abgekühlten Außenbereich mit einer Dauer von über 60 Minuten und bei ungeeignetem Schuhwerk (Siehe: "Heute gelernt: Kleider machen Leute") ist das Tragen von Stricksocken empfehlenswert.

Heute außerdem gelernt: Auf Feuerwehrleute hören (Siehe "Heute gelernt: Auf Feuerwehrleute hören").

Samstag, 5. Januar 2008

Heute gelernt: Liberi et bestiae

Mir als Anfänger werden erstmal Tierthemen zur Recherche zugeschustert. Da kann man sicherlich am wenigsten kaputt machen. Die Bandbreite reicht von Waschbären über Kleinsäuger bis hin zu Großreptilien. Nach den ersten fünf Anrufen hat sich der Merksatz: Tiere immer mit Kindern bereits festgesetzt. "Ach, drei Kinder / acht Enkel / die Nachbarskinder werden verfüttert - na, das ist aber toll"...

Freitag, 4. Januar 2008

Erster Dreh

Erster Dreh - Tiere tun keinem weh... Mich hat vor allen Dingen überrascht, wie lange es dauert, die wenigen besprochenen Szenen aufzunehmen, Nah, Totale, Halbtotale, jemand latscht ins Bild, Versprecher, Krach im Hintergrund, Tier will nicht mehr. Und beim Tierdreh scheißt einem auch schon mal ein Tier wohin, ist klar. Was ich gelernt habe: wenn Tiere, dann müssen auch Kinder dabei sein. Bei den Themenrecherchen der folgenden Tage werde ich nämlich aufgefordert, immer auch nach Kindern zu fragen, eigene Kinder, Enkel, Nachbarskinder - egal, Hauptsache, man treibt welche auf, die mit großen Augen in die Kamera schauen können.
Warte noch immer auf Donnerwetter und ich denke, ich muß diese Woche einen Dreh-Erfolg nachweisen können, sonst sehe ich es schon kommen. Die Beträge, die die Sender für einen Beitrag zahlen, sind übrigens viiiiel geringer, als ich bisher angenommen habe. Um im Tierbereich zu bleiben: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Kein Wunder das der Platzhirsch "Chef" regelmäßig röhrt, es müsse eifriger gearbeitet werden und mehr Drehs müßten ran. UUUUUUAAAAAAAAAAA

Mittwoch, 2. Januar 2008

Heute gelernt: ne ATM zu RTL

Asynchronous Transfer Mode (ATM) ist eine Technik der Datenübertragung, bei der der Datenverkehr in kleine Pakete, Zellen oder Slots genannt, mit fester Länge (53 Byte, davon 48 Byte Daten, 5 Byte Zellkopf) codiert und über asynchrones Zeitmultiplexing übertragen wird. Die Verwendung der ATM-Technik findet einen besonderen Nutzen bei Sende- und Rundfunkanstalten in Deutschland. Über Glasfasernetze versenden größere Produktionsfirmen und Sender in Echtzeit ihr Bildmaterial an die verschiedenen Sendeanstalten. Die Übergabepunkte bestehen aus einem En- und einem Decoder, die so genannten „Muxer“ (Multiplex-Verfahren). Die Technik bietet auch die Grundlage zum Live-Schalten von Studio zu Studio.

Dienstag, 1. Januar 2008

"Mausgrau, Aschgrau, Staubgrau – oder darf ich Ihnen ein frisches Steingrau vorschlagen?"

Erster Dreh, bei dem ich wie ein Schaf hinterhertrotten darf. Und auch noch gleich ein Gerichtstermin mit einer Verhandlung zum Thema Kindesvernachlässigung. Heute gelernt: Skijacken waren vor dreißig Jahren normal, vor zehn Jahren lässig - als Reporterin beim Gerichtstermin sollte man aber keine tragen. Ähnlich ist es mit: Hosenträgern. Byebye mühsam zusammengeklaubte Second Hand Garderobe, welcome schwarz, braun, grau, beige, creme, auch mal eierschalenweiß, mauve, oder wie wär's mit einem frischen Steingrau?

Vier Augen Gespräch

Der Bereitschaftsdienst mit einer Kollegin bringt Erstaunliches und wenig Erfreuliches an den Tag:

Lohn: mies
Arbeitsklima: mies
Stimmung im Team: mies
Fachkompetenz des -- -zensiert --: mies
---zensiert --- der ---zensiert---: mies
praktische Anleitung: mies
theoretische Ausbildung: mies
Zum Chef zitiert werden wegen durch nicht vorhandene Anleitung entstandener Fehler: häufig
auf unangenehm laute und dem eigenen Alter unangemessene Art vom Chef zur Schnecke gemacht werden: häufig
Überwachung des Arbeitseifers mit Argusaugen: häufig
Lob: selten


Die guten Nachrichten zum Schluß: die Arbeitszeiten sind immerhin akzeptabel, es gibt Stundenausgleich und das zur-Schnecke-gemacht-werden sei nicht persönlich zu nehmen.
Ich freu mich auf die nächsten Arbeitstage, der erste Anschiss kommt bestimmt! Bis dahin diagnostiziere ich bei mir selbst leichtes Herzflattern und Händezittern.

Bild: http://sonoranalliance.com/wp-content/uploads/2007/07/ThumbsDown.jpg