Samstag, 12. November 2011

Beachlife, un poco loco.









Platz am Strand gefunden. Schuhe aus. Handtuch ausbreiten. Strandnachbarn betrachten.
Hinter uns zwei halbnackte Mädels, die Fotos von sich machen ("jetzt schau noch mal da hoch, das war voll schöön. So hab ich dich mal in einem ganz anderen Moment erwischt, voll schöön. Jetzt nochmal die Yogapose.") bis der Herr daneben die farbliche Passung seiner Mango zur Bikinihose der einen entdeckt und gleich ins Fotoshooting mit einbezogen wird. Danach wird die Frage erläutert, ob der Geburtstag der einen gefeiert werden soll ("Moment, ich frage mal das Steinorakel ... 'vielleicht' ... ooch, voll doof").

An der Promenade stimmt ein Rastafari mit dem riesigen Tattoo einer stilisierten Möwe auf dem Rücken seine Gitarre. Vor den Bars sitzen drei Generationen spanischer Frauen und schauen den kleinen spanischen Jungs zu, die zusammen mit den langhaarigen deutschen Aussteigerkindern Skateboard fahren oder hacky sack spielen. Drei Generationen spanischer Männer geben sich keine Blöße, tragen lange Hosen und Hemden mit Kragen und würdigen den Strand keines Blickes. Aus dem Meer steigt ein nackter Alter mit Bart und macht einen Kopfstand im Sand.

Die Touristen waten ins Meer rein und - was viel interessanter ist - wieder raus. Da die Brandung kräftig schiebt und zieht und die Kieselsteine groß sind, wählt jeder einen anderen Weg, um ohne auf den Arsch zu fallen, wieder an den Strand zu gelangen: Stop and Go, auf allen Vieren oder, wie die Lachse flußauwärts, sich von der Brandung an den Strand spülen lassend.

Je tiefer die Sonne sinkt, desto mehr füllen sich die Sitzplätze auf der Mauer am Strand, man trinkt Dosenbier und schaut zu, wie schnell die Sonne untergeht. Der tätowierte Gitarrist stellt ein Schild auf, "Globetrotter, please fund". Drei Trommler und eine Fackeljongleurin unterhalten die Touris, die die Beine von der Mauer baumeln lassen.

Hinter uns geht der Mond auf, vor uns die Sonne unter. Und wenn man von der Promenade zurückgeht, trifft man garantiert jemanden, den man von irgendwoher kennt, grüßt sich freundlich oder fachsimpelt über die Touren, die man schon hinter oder noch vor sich hat.
Tschüß, Gomera, wir lieben dir!

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2 Kommentare:

klgschssr hat gesagt…

sehr schöne bilder, danke für die vielen eindrücke
und schön, dass ihr wieder zurück seid.

ESAD Aufsperrdienst und Schlüsseldienst hat gesagt…

schöne Fotos :)